Entwicklungen

Das Lehrmodell „Fahrgestell", das auf einer Holzkonsole montiert ist, wurde auf den ersten Bück jahrzehntelang in seinen Grundzügen beibehalten, erfuhr aber immer wieder einige Verbesserungen und vor allem technische Modernisierungsmaßnahmen. So wechselte die Frontmaske, gab es den gläsernen Motor, und die vordere Starrachse mit Blattfedern musste einer Einzelradfederung mit Schraubenfedern weichen.

Deutlich erkennt man, dass der Opel Admiral beziehungsweise nach dem Krieg der Opel Kapitän für das frühe Höhm-Lehrmodell Pate gestanden haben muss. Eindeutig sind die Kühlermaske mit der Zeppelin-Kühlerfigur, Stoßstangen und sogar der 6-Zylinder-Motor dem großen Opel nachgebildet. Die Beleuchtungsanlage baute Höhm selber unter Verwendung von Teilen der Firma "JOSEPH MÜLLER – NÜRNBERG", die Fahrradlampen herstellte. Wie beim richtigen Auto lassen sich Stand-, Abblend- und Fernlicht schalten. Die technischen Teile des Antriebs können manuell über eine „Anlasserkurbel" oder (gegen Auf­preis) von einem Elektromotor in Bewegung gesetzt werden. Durch die aufgeschnittene Kupplungsglocke fällt der Blick auf die durch Pedaldruck zu betätigende Kupplung.
Selbst das einsehbare Getriebe lässt sich schalten und gibt die Kraft an die Kardanwelle weiter, die ihrerseits am aufgeschnittenen Differential angeflanscht ist. Selbstverständlich sind die Trommelbremsen, Bremspedal und Seilzüge funktionstüchtig einschließlich der Handbremse, die wie beim VW-Käfer über einen Knopf wieder zu entriegeln ist. Der Anlasser greift auf Druck in die Schwungscheibe. Die Funktionsweise der Lenkung kann beim Betätigen anhand eines offenen Lenkgetriebes betrachtet werden. Selbst an einen herausziehbaren Ölmessstab hat man gedacht. Ein weiteres liebevolles Detail: die als Kralle geformte Auspuffanlage. Bestand die Kühlerhaube des „Kapitän" noch aus massivem Aluminiumguss , so ist die Front des späteren  Modells aus Polyester gefertigt und der modernen Zeit angepasst mit integrierten Scheinwerfern mit edlem Chromring. Die Kühlermaske ähnelt nun mehr einem Peugeot 403 als einem Opel. Die Mitte des Kühlergrills an dieser angedeuteten Ponton­karosserie ziert das Höhm-Wappen.

Plastik ist das neue Material der 50-er Jahre und wird auch bei den Funktionsmodellen verwendet. Im gläsernen Motor – der Größe wegen nur eines Vierzylinders – erkennt man Kipphebel, Ventile, Kolbenringe und Kurbelwelle. Wird all das vom (versteckten) Elektro­motor mittels (Keil-) Riemen in Bewegung gesetzt, zeigen rote Lämpchen im Motor sogar die jeweils zündende Kerze an. „Während der Fahrt" lässt sich kuppeln und schalten. Be­sonders interessant und selten zu finden sind jene Modelle, (Modelle der Fa. VVR) die nicht für zivile Zwecke gebaut wurden (VVR160), weisen sie doch Tarnscheinwerfer und zuschaltbaren Allradantrieb auf. Grundlage hierfür bildete das Zivilmodell (VVR 140), das lediglich um die erwähnten Teile inklusive eines Nato-Lichtschalters erweitert wurde. Die Frontmaske in roter Lackierung blieb dabei unberührt.